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IT Admins: Hidden Champions der deutschen Wirtschaft

Veröffentlicht am 31. Juli 2024
Der IT-Administrator in Deutschland ist eine hochspezialisierte Fachkraft und sehr gesucht. Beste Berufschancen sind garantiert.

Der IT-Administrator in Deutschland ist eine hochspezialisierte Fachkraft und sehr gesucht. Beste Berufschancen sind garantiert.

Ein Kommentar von Thomas Gros, CEO, circulee
Am Beispiel von IT-Administratoren wird der Fachkräftemangel in Deutschland so richtig klar. Egal mit welchem Unternehmen ich rede, es gibt ein sich wiederkehrendes Problem: Sie schaffen es nicht IT-Admins rechtzeitig und ausreichend zu rekrutieren oder Mitarbeiter entsprechend weiterzubilden. Basierend auf unseren eigenen Erfahrungen, haben ca. 25% der Unternehmen in Deutschland keinen professionell bzw. unzureichend geschulten IT-Administrator.

Immer weniger IT Admins für immer mehr IT

Laut einer Studie von Bitkom könnte bis 2040 ein Mangel von bis zu 663.000 IT-Spezialisten bestehen, was etwa eine „Vervierfachung der Fachkräftelücke von heute bedeutet“. Dies ist ein echtes Problem für die deutsche Wirtschaft, denn geschulte IT Admins sind ein wesentlicher Baustein von Cybersecurity, Produktivität und Nachhaltigkeit in Unternehmen. Sie sind auch Enabler für Transformation und Innovation (z.B. die sichere Nutzung von AI und Daten ermöglichen).
Tatsächlich sind auch für uns bei circulee IT-Admins sehr wichtig, denn Sie können das Potential von professioneller wiederaufbereiteter IT-Hardware einschätzen und Maßnahmen zum Einsatz inerhalb der jeweiligen Company ergreifen. Wenn wir einem geschulten IT-Administrator begegnen, sind wir dankbar – wir können auf der technischen Ebene diskutieren und finden oft gemeinsam einen Weg um grüne IT im Unternehmen zu positionieren.

Mehr IT-Admins braucht das Land

Wir bei circulee arbeiten mit über 1300 Unternehmen zusammen. Bei etwa 70% unserer Kunden (es tendieren Unternehmen mit einer Größe über 50 FTE zu sein) gibt es einen dedizierten IT-Administrator, oft eine „One-Man-Show“ oder sehr kleine Teams (es ist nicht unüblich, dass 1000 Mitarbeiter von 1-2 IT-Admins. Betreut werden). Bei den übrigen 30% ist es HR, Office Management oder die Geschäftsführung, die sich um Hardware kümmern (oft mit „gefährlichem“ Halbwissen). Dies stellt ein Risiko für den deutschen Mittelstand dar, denn Cybersecurity Angriffe sind deutlich wahrscheinlicher in einem solchen Umfeld.
Genauso wichtig ist das Thema Ressourcen Produktivität bzw. Effizienz. Unternehmen ohne professionelle IT-Administration haben ein weiteres Problem: Sie arbeiten oft ineffizient und kurzsichtig – Beispielweise werden IT Devices meist einfach „neu gekauft“, wenn sie nicht mehr richtig funktionieren. Oder sie sind in völlig blinder Abhängigkeit von ihrem IT-Dienstleister. Man hört Dinge wie „wir haben schon immer alles Neu gekauft und werden dies auch weitermachen“, „unser Systemhaus macht und entscheidet das“ oder „das erscheint mir zu viel Aufwand für die Benefits zu sein“. Klingt komisch ist aber so! Und ja glaubt mir, es ist verdammt einfach Grüne IT im Unternehmen zu nutzen (das sagen übrigens nicht wir, sondern unsere +1300 Kunden, die uns mit einem NPS von etwa 65! bewerten)

IT-Admins – Wer macht den Job?

IT-Administratoren sind tatsächlich eine sehr wertvolle Ressource und absolute „Mangelware“. Warum? Naja, es ist ein Job der sehr viel Komplexität und auch oft Stress bedeutet (man denke nur an KI und Cyber-Angriffe, die eine extreme Dynamik haben). Außerdem wird die Berufssparte oft nicht als „sexy“ gesehen und findet daher wenig Nachwuchs. Hinzu kommt unsere Immigrations-Politik, die es uns als Gesellschaft sehr schwer macht die Fachkräftelücke von außen durch Einwanderung zu schließen. Schließlich gibt es eine kulturelle Komponente, denn wir Europäer tendieren dazu IT als „Necessary Evil“ zu sehen (Stichwort „nicht überinvestieren“) vs. als strategischen Muskel zu verstehen. Wir müssen dringend was ändern – nur was? Man hört oder liest dazu viel zu wenig in der IT-Branche. Bitkom sagt, dass „Förderung von Nachwuchskräften sowie umfangreiche Weiterbildungsprogramme entscheidende Maßnahmen sind, um diesem Engpass entgegenzuwirken“. Es werden Maßnahmen diskutiert wie z.B., die Bildungsteilzeit (zur flexiblen Weiterbildung) oder die gezielte Förderung von Frauen in der IT-Branche. Man sieht auch viele Vereine und Trägerschaften, die sich engagieren – ein Beispiel, wo wir als circulee ebenfalls Mitglied und Partner sind, ist der Verein Fachkräftewandel e.V., welcher von der inspirierenden und energie-geladenen Sandra Trommsdorf angeführt wird (ich finde es wirklich klasse, was sie für Arbeitssuchende mit Arbeitserfahrung und IT-Interesse machen – man sieht auf den Veranstaltungen übrigens eher Migranten als Deutsche).

Lasst uns diskutieren

Was denkt Ihr? Welche Maßnahmen sollten wir in Deutschland diskutieren? Was sind effektive Strategien auf einer Nationalen, regionalen, lokalen und Micro-Ebene (in Unternehmen, zuhause etc.)? Was sollten wir nicht tun bzw. fördern? Ich bin gespannt auf Eure Gedanken.