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CHG-MERIDIAN CEO Dr. Mathias Wagner im Interview

Veröffentlicht am 16. Mai 20235 min Lesezeit
Dr. Mathias Wagner, CEO bei CHG-Meridian

Dr. Mathias Wagner, CEO bei CHG-Meridian

Herzlich willkommen zu unserem exklusiven Interview mit Dr. Mathias Wagner, CEO bei CHG-MERIDIAN. Die CHG-MERIDIAN-Gruppe mit Hauptsitz in Weingarten/Deutschland ist eines der weltweit führenden Leasing-Unternehmen und unterstützt ihre Kunden dabei, unternehmensrelevante Technologien in den Bereichen IT, Industrie und Healthcare zu finanzieren, zu managen und wiederaufzubereiten. 2013 kam Mathias Wagner zu CHG-MERIDIAN, seit 2017 leitet er als Vorstandsvorsitzender die Unternehmensgruppe. In diesem spannenden Gespräch mit Mathias Wagner, werden wir einen tieferen Einblick in die Branche und ihre Trends erhalten sowie erfahren, wie Unternehmen durch die Wiederverwendung von IT-Hardware nachhaltiger handeln können.
Zunächst, was sollten IT interessierte Leser über Sie wissen?
Ich probiere neue Möglichkeiten gerne aus. Deswegen habe ich mich gleich gemeldet, Testkunde von circulee zu sein. So konnte ich mir ein eignes Bild zu Angebot, Abwicklung und Qualität machen und feststellen, dass das alles sehr gut, schnell und einfach funktioniert. In dem Zuge haben wir uns dann übrigens auch entschieden, für unseren 12-jährigen Sohn kein neues, sondern ein gebrauchtes Smartphone zu besorgen – ich denke, das spricht für sich. 😉 
Als CEO eines der weltweit führenden Leasing-Unternehmen für die Bereiche IT, Industrie und Healthcare, was ist Ihre Sicht auf die wichtigsten Trends in der Branche? 
Unserer Wahrnehmung nach, treten wir endgültig in das Zeitalter des Nutzens ein. Was wir beispielsweise vom Auto-Leasing schon lange kennen, nimmt derzeit im IT-Bereich stark zu. Warum? Für Unternehmer herrscht ein hoher Digitalisierungsdruck, verknüpft mit der Aufgabe, die Wirtschaft nachhaltiger zu gestalten. Hier erkennen viele – vom Konzern bis zum Kleinstbetrieb – die Vorteile von Leasing-, Miet-, As-a-service- oder Abomodellen. Nehmen wir dann die weltwirtschaftliche Lage mit dazu, entfalten diese Modelle ihr volles Potenzial.   
Das da wäre? 
In volatilen Zeiten gilt „cash is king“. So erhalten wir z.B. zunehmend Leasinganfragen auch von bisher klassischen Kaufkunden. Statistisch gesehen, hat sich die Leasingpenetration in den Märkten in Krisenzeiten immer positiv entwickelt. Dazu kommt: Im Zuge der Digitalisierung wird IT-Hardware anhaltend stark nachgefragt. Hier bieten Nutzungsmodelle größtmögliche Flexibilität und ermöglichen es, neue Technologien schnell einzuführen. Das ist entscheidend, denn die Zyklen werden immer kürzer, um Geräte und Infrastruktur up-to-date zu halten.   
Wie beantworten Sie die Kunden-Nachfrage nach nachhaltigeren Lösungen? 
Unser Antwort darauf ist ein moderner technology2use-Ansatz. Das heißt, wir konzipieren, finanzieren und liefern Nutzungsmodelle für Technologien auf Basis der Kreislaufwirtschaft. Damit beschaffen und finanzieren wir unsere Assets nicht nur. Wie nehmen sie auch wieder zurück und bereiten sie in eigenen Technologiezentren erneut auf. Allein 2022 konnten wir so 924.000 IT-Geräte in ein zweites Produktleben schicken. Um der Nachfrage gerecht zu werden, erweitern wir darüber hinaus unser Angebot und unsere Zielgruppen – beispielsweise mit Investitionen in Start-ups wie circulee, um professionell wiederaufbereitete IT-Hardware auch für kleine und mittelständische Unternehmen anzubieten.   
Welche Rolle kann die Wiederverwendung von IT-Hardware im Unternehmenskontext spielen? 
Sie ist wesentlich für die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Nach einer Capgemini-Umfrage planen 78 Prozent der Unternehmen bis zu einem Viertel ihres CO2-Fußabdrucks durch nachhaltige IT in den nächsten drei Jahren zu reduzieren. Wir haben zudem unser Geschäftsmodell von einem unabhängigen Nachhaltigkeits-Institut bewerten lassen und dabei festhalten können, dass Nutzungsmodelle wie Leasing und Device-as-a-Service die CO2-Emissionen von IT-Infrastrukturen um mehr als 50 Prozent verringern können und bis zu 2/3 wertvoller Ressourcen einsparen. Damit steckt für alle Beteiligten ein großes Potenzial in der Nutzung und Wiederverwendung von Technologie-Assets.  
Vielen lieben Dank für das Gespräch und die spannenden Eindrücke, Mathias Wagner!