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Circularity in Action: Kollaborative Ansätze für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft in der Elektronikindustrie

Veröffentlicht am 13. Dez. 202312 min Lesezeit
Dr. Marianne Kuhlmann und Dr. Paul Wöbkenberg, Gründer von Circularity e.V.

Dr. Marianne Kuhlmann und Dr. Paul Wöbkenberg, Gründer von Circularity e.V.

Als führender Anbieter von Green IT und überzeugter Wegbereiter für nachhaltige Kreislaufwirtschaft, laden wir richtungsweisende Unternehmen und Persönlichkeiten ein, sich mit uns zum Thema Innovation und Strategien zur Nachhaltigkeit auszutauschen. Wir möchten damit der nachhaltigen Wirtschaft und klimafreundlichen Initiativen eine Stimme verleihen und nach Nachhaltigkeit strebenden Unternehmen eine Inspirationsplattform bieten. Thomas Gros (circulee, CEO und Co-Founder): Heute freuen wir uns, gleich zwei Gäste willkommen zu heißen: Dr. Marianne Kuhlmann und Dr. Paul Wöbkenberg. Marianne und Paul sind die Gründer von Circularity e.V. – Ihr nennt Euch ein „professionelles Netzwerk und innovativer Do Tank“ und gestaltet damit die deutsche Kreislaufwirtschaft mit. Mit CICEL, einer Initiative an der wir als circulee beteiligt sind, treibt Ihr eine wichtige Industrie-weite Kollaboration rund um das Thema „Kreislaufwirtschaft in Electronics“.
Thomas (circulee, CEO und Co-Founder): Hi Marianne und Paul. Herzlich willkommen – danke, dass Ihr Euch die Zeit nehmt. hochspannende und wichtige Themen mit denen Ihr Euch beschäftigt. Steigen wir direkt ein. Zunächst wäre es spannend zu verstehen, wie ihr mit Circularity das Ziel verfolgt eine Kreislaufwirtschaft zu schaffen?
Marianne (Circularity, Co-Founder): Ja du hast es gerade schon angedeutet, als du uns vorgestellt hast. Wir wollen mit Circularity aktiv den Wandel der deutschen Wirtschaft hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft mitgestalten, das heißt wir wollen nicht nur darüber reden, sondern wir wollen wirklich aktiv mit den Gestaltern der Wirtschaft und Gesellschaft auch diesen Wandel gestalten und vorantreiben. Und dabei fokussieren wir uns ganz besonders darauf zu schauen: was braucht es denn für diesen Wandel? Wir arbeiten unter anderem mit einzelnen Akteuren um zu identifizieren, was einzelne Unternehmen machen können, um sich selber zu transformieren und einen weiteren Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft zu gehen. Insbesondere machen wir darüber hinaus auch strategische Kollaborations-Programme. Dabei schauen wir auf die Frage: wie können wir helfen, dass die richtigen Akteurinnen in der Industrie zusammenarbeiten, gemeinsam den zirkulären Wandel in ihrer Industrie, zu gestalten? Wie machen wir das? Eine Sache Hast Du schon erwähnt: Wir organisieren viele Veranstaltungen, die auch öffentlich sind, um zu zentralen Themen zu informieren, einen kritischen Diskurs zu ermöglichen und zu motivieren. Wir machen aber auch viele Workshops, wo es ganz „hands-on“ darum geht, Lösungen gemeinsam zu entwickeln. Wir setzen auch große strategische Programme auf: Du hast CICEL schon erwähnt, , das ist auf jeden Fall unser großes Flagship-Programm zu Consumer Electronics. Mit demwollen gemeinsam mit den Akteuren der Consumer Electronics Industrie daran arbeiten, diese Industrie zirkulär zu gestalten.
Thomas (circulee): Ja das ist eine ganz schöne harte Agenda, die da verfolgt. Kollaboration in einer Industrie und in einer Welt, in der gefühlt jeder nach sich selbst primär schaut und es sehr sehr schwer fällt, gemeinsame Commitments und projekte wirklich auf die Beine zu stellen, wir sehen es ja gerade an dem ganzen COP-28 Zusammenspiel. Jetzt vielleicht, bevor wir da noch mal weiter tiefer reingehen: Was treibt euch denn persönlich an, dieses wirklich schwierige und ambitionierte Ziel zu verfolgen? Das würde mich doch mal interessieren, und ich bin mir sicher, dass es auch unsere Leser sehr interessieren würde.
Marianne (Circularity, Co-Founder): Ja, ich kann ja mal kurz anfangen. Bei Circularity sind wir vor allem Überzeugungstäter:-innen. Es ist klar, dass was geschehen muss. Das ist uns klar, und auch denjenigen die hier reinhören oder reinlesen, dass wir alles tun müssen, einen Einklang zu schaffen zwischen unserer Wirtschaft und unserem Leben, mit den Menschen und mit der Natur. Mich persönlich hat immer schon die Frage interessiert: Wie geht Wirtschaft nachhaltig im Kerngeschäft? Und wie kann Wirtschaft so gestaltet werden, dass sie dem Menschen und der Natur nützt?
Um eine solche Wirtschaft zu erreichen, braucht es Bewegung auf vielen Ebenen., Natürlich braucht es auch technologische Innovationen, und es braucht auch Regulierung. Aber es braucht auch Wandel – und der Wandel findet im Kopf und im Herzen statt, und der Wandel wird von Menschen gemacht. In der Transformationsdiskussion, die wir heute führen, kommt diese Einsicht oft zu kurz. Wir wissen eiegentlich „Culture eats strategy for Breakfast“. Trotzdem wird es oft ignoriert.Das ist für uns ein zentraler Punkt: Wir wollen diesen Wandel aktiv mitgestalten. Mich haben schon oft Unternehmensvertreter:innen gefragt: „Wenn wir das jetzt machen wollen - wo würden wir denn anfangen, was könnten wir denn machen, um unser Unternehmen ganzheitlich zu transformieren?“ Das sind keine einfachen Fragen, und die müssen wir adressieren und hier wollen wir Menschen befähigen und mit ihnen gemeinsam diesen Wandel gestalten. Daran zu arbeiten bereichert mich total.
Paul (Circularity, Co-Founder): Es ist immer wieder beeindruckend, in welchem Maß einfach der gegenseitige Austausch dabei hilft, mit Missverständnissen aufzuräumen. In denVeranstaltungen, die wir organisieren, entstehen regelmäßig wirkliche Aha-Erlebnisse, wenn Menschen sich plötzlich mit anderen aus derselben Wertschöpfungskette austauschen unterhalten zu einem Thema, die zentral sind für das Thema Kreislaufwirtschaft, aber zu denen einfach Informationsflüsse so nicht stattfinden. Und wir merken, dass diese Intransparenz, und dieses mangelnde Verständnis auch für die Bedürfnisse und die Herausforderungen der anderen Akteure der Wertschöpfungskette häufig dazu führen, dass die Circular Economy in ihrer Fortentwicklung gebremst wird. Durch unsere die Veranstaltungen, die wir machen, tragen wir dazu bei, diese Aha-Erlebnisse zu kreieren.
Dafür kriegen wir auch unheimlich gutes Feedback von den Leuten, die von dem Austausch und dem gemeinsamen Lernen profitieren und eine tolle Erfahrung haben. Und durch das Netzwerk entstehen dannneue Kollaborationen und es ermöglicht viele Dinge , die sonst nicht passiert wären und das macht richtig Spaß. Das ist cool. Und ein letzter Punkt – das ist auch Überzeugung bei uns: Es ist wichtig zu verstehen : Das Wirtschaftssystem wie es heute ist, ist nicht vom Himmel gefallen, sondern das haben Menschen geschaffen, also auch eine lineare Wirtschaft ist nicht vorgegeben, sondern ist etwas, was sich so entwickelt hat, weil sie aus den verschiedensten Interessen und Gegebenheiten das einfachste oder das günstigste war.
Es hätte schon viel früher in der menschlichen Geschichte dazu kommen können, dass bestimmte Zwänge zu einem zirkulären System geführt hätten. was wir alleim Kopf behalten sollten, ist, dass wir mit der kollektiven Intelligenz, die wir zur Verfügung haben, auch in der Lage sind, das System wieder zu verändern, also neue Wege zu gemeinsam zu entwickeln und die zu gehen.
Und an diesen positiven Wandel glauben wir sehr stark und das ist auch das, was uns antreibt bei Circularity.
Thomas (circulee): Ja, sehr spannend und sehr inspirierend für mich, jetzt auch Eure eigene persönliche Motivation zu hören. Ich meine ich kenne euch jetzt durch die Zusammenarbeit und verschiedenste Gespräche die wir schon hatten. Sehr spannend das mal zu sehen. Ich finde diese andere Stories um was jetzt Menschen antreibt Dinge, solche Probleme anzugehen und das sind große Probleme. Also wir reden ja hier von einem der größten Probleme die die wir als Menschheit lösen müssen und ehrlicherweise haben wir so viel bisher noch nicht erreicht. Und ich denke jetzt an ein Gespräch das ich mit Professor Stuchtey hatte, vor ein paar Wochen, der das auch ganz klar aufgemalt hat. Das ist wirklich eine große Herausforderung für uns, die Logik mit der wir als Gesellschaft funktionieren und wie wir Güter austauschen und nutzen und im Prinzip wegkommen müssen von diesem Ownership Modell zu einem Nutzungsmodell. Also das ist ein sehr wichtiger Bestandteil von dem Ganzen und eben auch Dinge adäquat zu bepreisen. Also das ist noch eine ganze Menge noch zu tun.
Wenn ihr an eure persönliche Arbeit denkt bei Circularity mit den verschiedenen Projekten, welche Herausforderungen seht ihr, die besonders groß sind, die besonders wichtig sind anzugehen und auf welche fokussiert ihr euch ganz konkret mit eurer Organisation?
Paul (Circularity Co-Founder): Da gibt es gibt es viele Punkte. Wir arbeiten, wie Marianne eben auch schon sagte, teilweise direkt mit Unternehmen zusammen. Wir beobachten und bekommen aber auch viele Anekdoten und Geschichten zugetragen, wo wir ablesen können, woran es häufig mangelt oder scheitert. Eine Schwierigkeit, die wir regelmäßig beobachten, ist die Bereitschaft, das eigene Geschäftsmodell wirklich grundlegend zu hinterfragen, weil ganz klar ist: Diese Circular Economy ist ein Systemwandel, das ist kein Wandel in einem einzelnen Unternehmen, sondern man muss im Prinzip die Wertschöpfung komplett neu denken und neu organisieren.
Und das bedeutet, dass Unternehmen als allererstes darüber nachdenken müssen, welche Rolle sie in diesem zukünftigen System spielen wollen. Wie das zukünftige System aussieht, da können sie sich sicherlich eigenständig ein Bild davon machen, aber können die das auch in Kollaboration oder mit anderen zusammen irgendwie aufmalen? Und dann ist es auch notwendig das Thema Circular Economy in den Unternehmen organisatorisch so zu verankern, dass diese breite Suche nach Zukunftsbildern und nach konkreten Lösungen organisiert werden kann, also das ganze als wirklich tiefgreifendes Innovationsthema im eigenen Unternehmen zu verankern und dann eben sehr gezielt Ansätze zu pilotieren, auszuprobieren und dann zu skalieren. Das sind grundsätzliche, strukturelle Schwierigkeiten, die in Unternehmen bestehen auch aufgrund ihrer Eigenschaft als Organisation, die sich selber erhalten will. Und ein weiteres Problem noch an der Stelle – seit Jahrzehnten sie ist vorherrschende Sicht auf das ganze Thema Nachhaltigkeit die Compliance Brille ist eine vorherrschende Sicht seit Zu selten, wird die Circular Economy als Opportunität gesehen. , Also als eine Opportunität, die gezielt entwickelt werden muss, nicht als eine Opportunität, die vom Himmel fällt, sondern die man gezielt entwickelt. Darin sehen wir häufig Schwierigkeiten für Unternehmen, die dann mit der Notwendigkeit solche neuen Ansätze zu entwickeln, überfordert sind.
Marianne (Circularity): Um da anzuknüpfen: Die Herausforderung ist, gerade wenn Circularity als „Nachhaltigkeit“ verstanden wird und damit als Compliance oder als etwas Nachgelagertem, dann macht es das für Unternehmen sehr schwierig überhaupt zirkuläre Ansätze zu entwickeln, denn zirkuläre Ansätze entstehen im Kerngeschäft.
Aber wenn das Thema irgendwo am Ende, also in der Compliance, in der Kommunikation oder im Accounting liegt, dann sind gar nicht die richtigen Akteure im Unternehmen mit diesen Fragen beschäftigt. Eine weitere Herausforderung, ich auch vielfach in meiner Promotion zu diesen Organisations-Themen gesehen habe, ist, , dass vielfach zirkuläre Geschäftsmodelle einer sehr anderen Logik entsprechen als die linearen. Wenn man also in einem etablierten Unternehmen, das viele Jahre lang effizient optimiert wurde und mit allen Prozessen, mit allen KPIs, und mit allen Anreizstrukturen auf ein lineares System gemünzt wurde, versucht, zirkuläre Innovationen voranzutreiben, ist das extrem schwieirig. Das kann eigentlich nur gelingen, wenn das Unternehmen dem Thema eine strategische Relevanz einräumt und damit auch Innovations-Spielraum für die Entwicklung zirkulärer Lösungen schafft. Es ist wichtig, dem Raum zu geben und zu sagen „, Diese zirkulären Ansätze schütze ich und da gebe ich Ressourcen rein oder das muss nicht nach den gleichen finanziellen Kennzahlen bewertet werden wie mein lineares, effizientes Kerngeschäft, damit sich das entwickeln kann. Das ist ein bisschen wie mit anderen disruptiven Innovationen und so muss man auch die zirkulären Innovationen sehen, weil die vor ähnlichen Herausforderungen stehen.
Paul (Cirularity): Es sind eben keine inkrementellen Verbesserungen, sondern es sind grundsätzlich andere Geschäftsmodelle und dann müssen Unternehmen die Form dafür finden.
Marianne (Circularity): Genau das ist der Grund, warum sich so viele Unternehmen auf Recycling oder Waste Management fokussieren, weil man dafür vorher in der Wirtschaftsaktivität nichts verändern muss. Aber darum geht es ja bei Zirkularität:Um das Kerngeschäft, das Grundlegende: Was stelle ich eigentlich her, womit schöpfe ich eigentlich Wert in meinem Unternehmen?
Thomas (circulee): Ja, genau, also die Wertschöpfung zu ändern und damit auch bereit sein, quasi Wertschöpfung noch mal ganz neu zu denken – nachdem, Du hast es so schön vorhin gesagt, wie sie durch und durch optimiert wurden, solche Organisationen, Prozesse, die maximale Shareholder Value am Ende generieren sollen. Nach der Logik haben wir quasi all die letzten Jahrzehnte gelebt und wir haben, glaube ich, als Gesellschaft auch vieles geschaffen. Auch man darf auch nicht jetzt alles verpönen, was diese Wertschöpfung eigentlich am Ende an Wohlstand und Lebensqualität gebracht hat. Dennoch müssen wir jetzt umdenken.
Was mich noch umtreibt und euch gerne noch mal fragen wollen würde: Wenn jetzt diese Wertschöpfung verändert werden muss, dann bedeutet das ja, dass ich als Unternehmen bereit sein muss, einmal meine Wettbewerbsposition möglicherweise mal kurz stehen zu lassen oder zumindest mal zu sagen „ich bin jetzt bereit, für eine gewisse Zeit, Dinge anders zu machen, zu probieren, und dann muss ich ja im Endeffekt auch bereit sein Profitabilität erst mal kurzfristig aufzugeben“. Das bedeutet also ich muss erstmal klein anfangen. Ich denke jetzt mal an ein Konsumgüter produzierendes Unternehmen – kleine Produktions-Batches führen zu Ineffizienzen. Also gerade in einer Welt von physischen Gütern, da braucht man Scale um effizient zu wirtschaften. Und hier sagen wir ja ganz konkret das Umgekehrte, nämlich dass wir erstmal klein anfangen müssen. Das heißt ich habe eigentlich diese Tension die ganze Zeit zwischen: Ich muss eigentlich am Markt wettbewerbsfähig bleiben, ich muss Shareholder Returns generieren, und gleichzeitig habe ich mir das als Ziel, oder Mission, gesetzt oder als strategischer Imperativ definiert „wir müssen nachhaltiger werden und wir müssen auch Kreislaufmodelle mit applizieren“. Das heißt, ich muss es irgendwie schaffen, diese Unternehmen herauszubringen aus dieser reinen Wettbewerbs- und Shareholder-Value-Generation-Logik. Beziehungsweise, vielleicht muss man denen aufzeigen, dass es mehr Wertschöpfung „further down the road“ gibt.
Ich bin mal sehr gespannt – wie geht ihr damit um? Und da kommt das Thema Kollaboration ja auch mit rein. Das ist ein Thema, das bei euch sehr, sehr zentral ist in dem was ihr macht. Welche Rolle spielt auch Kollaboration dabei? Das würde mich sehr interessieren.
Paul (Circularity): Ich gebe meine erste Antwort auf die auf die erste Frage und dann kannst du ja gleich anschließen, Marianne. Also diese Spannung – erstens glaube ich, häufig kann die auch förderlich sein. Also dadurch werden die Unterschiede irgendwie erst richtig deutlich. Was wir sehr häufig beobachten ist, dass die großen Unternehmen sich Beiboote schaffen, in denen sie, wie Marianne eben sagte, Spielräume entwickeln, wo solche Sachen ausprobiert werden können, zum Beispiel über Start-ups, die sie entweder selber gründen oder in die sie investieren, oder oder sie schaffen die Spielräume in der eigenen Organisation, indem sie neue Einheiten schaffen, wo Dinge ausprobiert werden können.
Das könnten dann zum Beispiel, für Elektrogeräte sein, mal ein Miet-Modell anzubieten oder auch im Konsumgüter Kontext ein Rental Geschäft aufzubauen oder ein Secondhand Geschäft aufzubauen, oder sowas. Und manchmal sind diese Umsätze, die da geschaffen werden, kannibalisierend, also sie kannibalisieren den Umsatz des etablierten linearen Geschäfts, aber diese Bereitschaft, quasi erst mal zu entwickeln, Dinge auszuprobieren ist unheimlich wichtig, denn es kann nur über dieses Ausprobieren funktionieren. Und was dann bei vielen Unternehmen noch nicht so gut klappt, oder noch nicht mitgedacht wird ist auch: Wie können wir diese Learnings, die wir da entwickeln, dann übertragen in unser Kerngeschäft? Und wie können wir das Kerngeschäft dann langfristig transformieren? Weil die Annahme kann ja nicht sein: „okay, wir ersetzen das Kerngeschäft komplett mit diesem Beiboot“.
Marianne (Circularity): Um daran anzuknüpfen: Wir reden ja von einem radikalen Wandel. In der Circular Economy geht es nicht darum irgendwie zu schauen wie kann ich noch ein bisschen CO2 kompensieren oder so, sondern: womit verdiene ich in Zukunft mein Geld? Und da ist es auch hoffentlich im Sinne der Shareholder und der Stakeholderund des ganzen Unternehmens, dass ich mir Gedanken darüber mache, womit verdiene ich in zehn Jahren Geld oder in 20?
Wenn ich mir angucke, was für eine Dynamik das Thema Circluar Economy hat aktuell, was in den letzten 1-2 Jahren alles passiert ist, das ist ja Wahnsinn. Und dann zu überlegen was heißt denn das für meine Industrie, und wie stelle ich eigentlich sicher, dass ich in der Zukunft noch relevant bin?
Viele unterschätzen, was gerade passiert im Markt, , auch wenn man sich die Finanzströme, die Regulatorik anschaut. Da kommen soumfassende Änderungen in der Regulatorik auf so vielen Ebenen, die gerade von der europäischen Ebene angetrieben werden, die den Markt massiv verändern werden. Und dann ist die Frage: Wie stelle ich mich als Unternehmen auf?
Verkaufe ich weiterhin Hufeisen, wenn alle Autofahren? Autofahren ist ein vielleicht ein blödes Beispiel für die Kreislaufwirtschaft, aber die Frage ist: Was gibt es für technologische Veränderungen? Das ist im Verkehr so, und das ist in der Frage, wie gehen wir mit Abfall um, oder welche Rolle wird recyceltes Material in unserer Gesellschaft spielen? Wie teuer werden primär Materialien in der Zukunft werden? Das sind alles Fragen von durchaus wirtschaftlich-strategischer Relevanz haben. Darauf würde ich mich als Unternehmen vorbereiten.
Thomas (circulee): Ja, also im Prinzip das Thema anhand von Value zu adressieren. Also, wie kann ich mein Value-Creation Modell umstellen und warum sollte ich das tun? Naja weil Value Creation in Zukunft anders stattfinden muss und wenn ich dafür bereit sein möchte, dann muss ich eben heute innovieren. Also das ist so mal grob die Story. Ich glaube die macht Sinn. Und ich geh noch mal auf das Gespräch mit Professor Stuchtey zurück. Der meinte genau das gleiche vor ein paar Wochen. Er meinte, eigentlich stehen die Incentives gerade mit Inflation und knappen Ressourcen umso besser für eine zirkulare Wirtschaft.
Aber jetzt reicht es nicht die Incentives zu haben. Viele Dinge kriegt man im Alleingang nicht hin. Ihr habt vorhin schon das Thema Kollaboration als sehr zentrales Thema für eure Arbeit beschrieben, könnt ihr darauf noch mal eingehen. Also welche Rolle spielt das Thema Kollaboration im Zusammenhang mit Unternehmen, um auch die Akteure dazu zu bewegen Dinge wirklich zu machen und voneinander zu lernen? Das glaube ich, wäre noch mal sehr spannend für uns zu verstehen.
Marianne (Circularity): Also Kooperation, sicherlich eines unserer Herzens Themen, spielt eine wahnsinnig wichtige Rolle in der Kreislaufwirtschaft, denn es geht ja um einen grundsätzlich anderen Umgang mit Ressourcen in unserer ganzen Wirtschaft. Und die Ressourcen, die Materialien, die fließen ja durch die Industrien entlang der Wertschöpfungskette und jedes Unternehmen ist immer nur an einem Punkt an diesem Material Fluss beteiligt. Das heißt, wenn wir diesen ganzen Materialfluss und die Art, wie wir Material verwenden in der Industrie, ändern wollen, dann braucht es die vielen verschiedenen Akteure. Paul hat es ja am Anfang schon gesagt: Wir erleben immer wieder, dass die Kompetenzen, die Perspektiven und das Wissen sehr silo-artig sind. Wir haben diese lineare Ökonomie jetzt über viele Jahrzehnte optimiert. Es macht auch rational Sinn, dass ich mich auf meinen eigenen begrenzten Prozessschritt fokussiere.
Aber wenn ich verstehen will, was ich eigentlich grundlegend in der Industrie verändern will, dann brauche ich die Kompetenzen, die Perspektiven und das Wissen der anderen Player. Und das heißt, wir müssen da zusammen ein gesamtheitliches Verständnis schaffen. Daran arbeiten wir bei Circularity auch viel. . Zum Beispiel bringen wir unterschiedliche Stakeholder aus einer Industrie zusammen, um gemeinsam zu erarbeiten: wie kann eine gemeinsame Vision für die Industrie aussehen? Aber es geht nicht nur darum, gemeinsam die Materialströme zu ändern, sondern es gibt ganz unterschiedliche Arten, wie Unternehmen zusammenarbeiten können Es gibt verschiedene Arten, wie Unternehmen diesen Industrie-Wandel gemeinsam gestalten können“. Erstenskönnen Unternehmen zusammenarbeiten, um Marktbedingungen gemeinsam zu verändern, also es heißt zum Beispiel über Lobbying für Regulatorik oder indem sie gemeinsame Standards schaffen und sagen „Im Markt gibt Ungleichheiten, zirkuläre Lösungen werden behindert. Lasst uns gemeinsam gucken, dass wir die Marktbedingungen verändern“.
Zweitens können Unternehmen gemeinsam arbeiten und ihre unterschiedlichen Perspektiven nutzen, um gemeinsam Ideen zu kreieren: Was kann es eigentlich für diesen Wandel geben? Also indem wir Peer-Learning machen, Stakeholder Dialoge, gemeinsame Forschung und all das. Und drittens ist die Frage: Wie können wir zusammenarbeiten und Kollaboration schmieden, um diesen Wandel auch umzusetzen? Nur weil ich ein Textilunternehmen bin, weiß ich nicht genau wie Recycling geht und vielleicht macht es Sinn, dass ich mich mit dem Recycler zusammentue, damit wir die notwendigen Kompetenzen in der Kollaboration haben, um diese neuen zirkulären Lösungen auch umzusetzen. Das sind verschiedene Ansätze, die alle wichtig sind, die aber ganz unterschiedlich vom Ansatz sind.
Paul (Circularity): Man könnte sich ja fragen „warum machen die Leute das nicht einfach?“ Also warum arbeiten die Unternehmen nicht zusammen? Die Frage stellen wir uns auch immer wieder, kriegen aber auch sehr regelmäßig die Antwort darauf: Weil es schwierig ist für Unternehmen die richtigen Partner erst einmal auszuwählen. Also zu beantworten: „Mit wem soll ich denn zusammenarbeiten und mit welchem gemeinsamen Ziel genau?“ Und dann sind die ja auch nicht immer direkt „Wertschöpfungs-verwandt“, also der eine ist ganz weit oben in der Wertschöpfungskette, der andere ganz weit unten. Trotzdem müssten die eigentlich miteinander sprechen, weil es einen logischen Materialfluss gäbe, den sie teilen könnten. Das heißt die kennen sich gar nicht, die wissen auch gar nicht, wie man miteinander redet, verwenden vielleicht ganz unterschiedliche Begriffe. Das bedetet es geht erst einmal um einen ganz elementaren Austausch. Dasist nicht so einfach und dann müssen sie natürlich Ressourcen investieren, um so eine Kollaboration anzuschieben. Sie haben vielleicht auch ganz unterschiedliche Vorstellungen:Wie radikal soll die Veränderung überhaupt aussehen? Wie könnte das Zukunftsbild aussehen? Sie haben vielleicht auch Interessenskonflikte. , Bei Verpackgungen sagt der eine zum Beispuel „ Ich hätte gerne, dass das auf jeden Fall weiter richtig coole Multi-Materialien bleiben, weil damit schaffen wir die Funktionen, die wir dann anbieten können. Das zieht am Markt.“ Und der andere sagt „Aber es wäre doch viel besser, wenn wir das alles aus einem Material machen, weil dann kann ich das viel besser recyceln oder ich kann das dann hinterher einfach noch mal weiterverwenden.“ Da gibt es unzählige Beispiele wo diese Zielkonflikte Kollaborationen verhindern oder erschweren.
Und Marianne hatte ja vorhin auch schon auf das ganze Thema Kultur angespielt. Dieser Wandel, der ist in einem einzelnen Unternehmen schon schwierig und wenn sich dann zwei unterschiedliche Organisationen auch noch zusammenschließen und gemeinsam was verändern wollen, dann wird es wirklich komplex. Es gibt viele Herausforderungen und wir sehen einen starken Mehrwert für diesen Austausch, den wir organisieren und auch für dieses kuratierte gezielte Zusammenbringen von unterschiedlichen Akteuren.
Marianne (Circularity): Um es vielleicht ein bisschen zusammenzufassen: Erst mal geht es darum zu verstehen: Was will ich eigentlich? Also warum will ich eigentlich kollaborieren? Als zweites geht es darzm: Mit wem will ich kollaborieren für mein deklariertes Ziel? Und wie finde ich den eigentlich? Und als drittes: „How to make the relationship work“.Das ist ja auch in der linearen Industrie nicht unbedingt einfach. Und manchmal wird in der Kreislaufwirtschaft ein bisschen zu undifferenziert über diese ganze Frage von Kollaboration geredet. Also alle sagen „we want to collaborate“. Ich glaube, wir tun uns allen einen Gefallen, wenn wir da auch einfach pragmatisch und offen rangehen und sagen „Es gibt unterschiedliche Interessen und es gibt Power-Plays und es ist nicht alles Win-win“, aber je ehrlicher wir da sind und je konstruktiver wir das gestalten, desto weiter kommen wir auch mit dem Wandel.
Thomas (circulee): Hochspannend und hochkomplex! Da kommt Psychologie mit rein, da kommt irgendwo da könnte man wahrscheinlich sogar noch irgendwie Micro-Economics und Spieltheorie mit reinnehmen: wie sich Spieler in einer Ökonomie bewegen ob sie miteinander kollaborieren, oder ob sie in den Wettbewerb gehen. Und hier ganz klar: wir müssen kollaborieren. Also Kollaboration ist der Schlüssel.
Vielleicht könntet ihr das anhand von CiCEL näher erklären. CiCEL ist ja für uns als circulee besonders relevant, denn wir haben uns auch entschieden an dieser Initiative teilzunehmen. Ich finde, das ist eine großartige und auch extrem wichtige Initiative für die ganze Electronics Branche. Was mich daran insbesondere interessieren würde: Da geht es ja nicht nur um Kollaboration entlang einer Wertschöpfungskette, sondern gleichzeitig ist auch Kollaboration auf der gleichen Wertschöpfungsketten-Stufe notwendig. Weil konkret geht es hier auch um Daten und eine gemeinsame Datenbasis. Mich würde das noch mal wirklich interessieren. Und ich bin mir sicher, dass es auch für unsere Leser und Hörer spannend wäre zu verstehen, anhand von diesem Beispiel: Wie konkret schafft ihr diese Kollaboration, sowohl auf der einen Seite innerhalb der Wertschöpfungskette, also vertikal, aber dann auch horizontal. Und vielleicht könnt ihr dadurch noch mal das Ganze noch mal griffiger für uns machen, weil das ist nicht so einfach konzeptionell von außen zu verstehen.
Paul (Circularity): CICEL ist ein Programm für Circular Economy in der Consumer Electronics Industrie, das wir seit Mitte 2022 umsetzen, wo wir uns wirklich einen Sektor geschnappt haben und gesagt haben „in dem müsste doch was passieren!“ Und wir haben ein strategisches Programm dazu aufgelegt, das aus mehreren Phasen besteht. Das Progamm spiegelt auch das wider, was wir jetzt gerade als Schwierigkeiten, als Herausforderungen genannt haben, denn genau diesen Herausforderungen versuchen wir zu begegnen. Die erste Phase besteht aus einer Serie von Veranstaltungen, in denen wir kritische Themen aufgreifen mit Expertinnen, die dazu berichten, dazu Fragen stellen, dazu diskutieren, um diese kritischen Themen erst mal zu entwickeln, Hypothesen zu testen darüber, was eigentlich die relevanten Handlungsfelder sind, und um ein Netzwerk und Momentum zu schaffen in dieser Gruppe von Akteuren, die gerne was machen wollen. Die Veranstaltungen sind alle öffentlich und , zum größten Teil online. Sie dienen auch der Inspiration, weil wir Unternehmen besuchen, die schon sehr fortschrittliche Lösungen ausprobieren und so weiter.
Und dann gibt es in der zweiten Phase kollaborative Workshops. Die sinddann etwas selektiver, weil wir uns da auf eine Anzahl von Fragestellungen oder Handlungsfeldern fokussieren, die wir mit einer ausgewählten Gruppe von Stakeholdern dann bearbeiten. Kern der Phase ist ein zweitägiger vor-Ort Workshop, wo es wirklich darum ging, diese Handlungsfelder noch mal auszuleuchten, erste Lösungsideen für konkrete Herausforderungen von Unternehmen zu entwickeln und dann Gruppen zu formieren, die an diesen Ansätzen über eine Zeit von fünf Monaten arbeiten wollen. Wir haben diese Gruppen über fünf Monate dabei begleitet, in denen wir regelmäßige Meetings aufgesetzt und r inhaltliche Impulse gesetzt haben, in dem wir für Peer-to Peer Learning gesorgt haben und so weiter.
Wir haben also ganz viele Impulse in diese Gruppe noch mal reingegeben, um diese Kollaboration ab ihrem Entstehungs-Moment zu unterstützen, dass die nicht gleich wieder zerfällt sondern sich weiterentwickelt. Und daraus sind tatsächlich mehrere sehr interessante Projekte entstanden, eines, was wir jetzt auch selber weiterführen, an dem Circulee ja auch beteiligt. t Und da merken in unserer Arbeit: So funktioniert es, wenn Kollaboration kuratiert wird, also Teilnehmer sowohl mit kuratierten Themen, als auch mit ausegewählten Stakeholdern zusammengebracht werden. Also vorher ausgewählte Fragestellungen und Handlungsfelder, die wirklich „Energie-getrieben“ aus der Industrie kommen, und dann gemeinsam Lösungen zu entwickeln.
Marianne (Circularity): Um es vielleicht auch noch eine Spur zu konkretisieren: Wir setzen nicht mehr am Anfang an und fragen: Was ist eigentlich Kreislaufwirtschaft? Und es geht nicht einfach nur um Netzwerken, sondern es geht konkret darum, an Fragestellungen zu arbeiten und Lösungen zu entwickeln. Das heißt, was wir im Vorfeld machen ist: Wir führenganz viele Gespräche mit Unternehmensvertreter:innenn, um zu verstehen: Wann ist das konkrete Problem, welches du in deinem Unternehmen hast, was du gerne in einem Kreis von anderen Unternehmen aus der Branche bearbeiten möchtest. Das heißt die Unternehmens-Vertreter, haben in dem ersten CICEL Workshop Anfang des Jahresalso ihre Herausforderungen vorgestellt und eingebracht.
Zum Beispiel hat ein ein Elektronikherstellergesagt „Ich würde gerne verstehen: lohnt es sich für mich, als OEM, meine Geräte zurückzunehmen und da in die Wiedervermarktung zu gehen? Mir fehlen da die Insights aus dem Markt und die Partner habe ich auch nicht. Finde ich jetzt hier andere Unternehmen die diese Kompetenzen haben, damit ich einen Business Case durchrechnen kann und verstehen kann: lohnt, sich das für mich? Und gegebenenfalls auch die Partner finden damit ich das umsetzen kann? Andere bringen Herausforderungen mit, bei denen auch Peer Learning eine große Hilfe ist. So sagte einer, „Ich habe keine Ahnung wie ich Zirkularität im Unternehmen integrieren soll und welche KPIs am besten für mich sind. Können wir uns dazu mal austauschen, was habt ihr? Was wäre hier eigentlich das Beste?“ Bis hin zu der Frage, die ein anderes Unternehmen mitbrachte: wie messe ich eigentlich meinen Impact, also gerade in der Nutzungsphase? Wir sagen immer gerne schnell „Second-Hand ist besser als First-Hand“ und „leihen ist besser als kaufen“. Aber stimmt das eigentlich und wie quantifiziert man das? Und da hat sich auch eine Arbeitsgruppe gegründet und das hat jetzt dazu geführt, dass wir ein konkretes Projekt mit 12 Unternehmen umsetzen (circulee ist eines davon), wo wir sagen „mit 12 Unternehmen und mit dem Fraunhofer und Systemiq entwickeln wir zusammen eine Methode und einen Ansatz, wie man bei Miet- und Second HandModellen den Impact quantifizieren kann hinsichtlich der Einspraung von Ressourcen und CO2. Die Ergebnisse wollen wir dann auch veröffentlichen. Das spannende ist, dass wir mit diesen 12 Unternehmen aus der Industrie das auch modellieren können auf den Real-Daten der Unternehmen und damit auch Transparenz bringen um die Frage: wie funktioniert dieser Sektor eigentlich? Wie muss man über Impact Messung eigentlich nachdenken und das dann auch veröffentlichen, damit nicht nur die beteiligten Unternehmen es verwenden können, sondern auch die Kunden, die anderen Stakeholder oder die Investoren aber auch die Regulatoren , um die Transparenz und den Wandel zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft voranzutreiben in der Industrie.
Thomas (circulee): Ok, ja sehr spannend. Also ich glaube wir werden auch in den kommenden Jahren noch viel über CiCEL hören.
Marianne (Circularity): Genau, wir sind gerade dabei eine CiCEL 2.0 Version für nächstes Jahr aufzusetzen, so viel sei vielleicht schon gesagt. Wir sind gerade dabei, die Partnerschaften festzuziehen. Auf jeden Fall soll es nächstes Jahr schwerpunktmäßig um das Thema „Reparatur at Scale“ gehen und das Thema „Recycling und Rohstoffgewinnung“. Und da wollen wir wieder eine Reihe von Veranstaltungen machen und dann auch vertiefende Workshops um genau wie vorhin erklärt an konkreten Herausforderungen arbeiten und zu schauen, welche Kollaborationen wir schmieden können um Lösungen in den Markt zu bringen.
Thomas (circulee): Ein sehr ehrenwertes Ziel. Ich kann euch nur dazu applaudieren und anfeuern, ich finde es großartig, dass ihr das macht. Das ist eine wichtige Aufgabe, dass jemand sich dem annimmt, nämlich dieses Zusammenbringen und wirklich den Rahmen schaffen. Und ja, wir freuen uns auf jeden Fall dabei zu sein und ich freue mich jetzt schon in den kommenden Jahren viel über und durch CiCEL zu lernen. Hoffen wir, dass wir damit auch wirklich die Akteure auch dann entsprechend bewegen können. Ich würde an dieser Stelle gern gerne zum Schluss kommen. Habt ihr denn noch für unsere Leser oder Audienz die da mithören und -lesen wird noch eine Botschaft, vielleicht noch ein abschließendes Wort von eurer Seite? Ich möchte mich auf jeden Fall sehr bedanken für Eure Zeit – hochspannend und wie gesagt, ich kann das nur von unserer Seite sehr anfeuern.
Paul (Circularity): Vielen Dank schonmal an der Stelle für die Möglichkeit hier einen Beitrag zu leisten. Auf deine letzte Frage hin würde ich noch mal sagen wollen, was ja auch aus dem Interview immer wieder hervorgestochen ist: Den Mut haben diese zirkulären Ansätze einfach auszuprobieren, also sei es als Kunde einfach mal ein gebrauchtes Gerät zu kaufen oder ein Gerät zu reparieren bzw. reparieren zu lassen oder ein Mietmodell auszuprobieren und so weiter. Das ist ein Mindset-Shift, den wir alle leicht ausprobieren können. Inzwischen gibt es so viele tolle Angebote und ihr tragt auch dazu bei. Auch im B2B Kontext kann man das nur wünschen, dass das häufiger ausprobiert wird. Und dieses Ausprobieren führt dazu, dass alle davon profitieren, denn wir sind in einer absolut steilen Lernkurve im Moment. Die Unternehmen sind es, die Nutzer:innen sind es, die Regulatorik ist es –alle lernen. Und zum Lernen muss man ausprobieren, Fehler machen und manchmal laufen Dinge vielleicht nicht so toll, aber es funktioniert nur über dieses Ausprobieren und das erfordert ein bisschen Mut, einfach mal über das Gewohnte hinaus zu gucken. Das ist das, was allen gut tut.
Marianne (Circularity):Ich bin der Überzeugung: Wandel geschieht dann, wenn jemand glaubt, dass es geht. Und es ist diese Inspiration, dieser Gestaltungswillen, diese Bereitschaft zu schauen: Können wir das positiv gestalten? Wenn wir diese Lust auf den Wandel verbreiten und auch selbst danach leben, dann können wir eine Menge verändern.
Thomas (circulee): Sehr schön – eine tolle Inspiration, auch für unser Team. Liebe Marianne, lieber Paul, vielen Dank für eure Insides hochspannende Diskussion und euch alles Gute und jetzt schon mal gute Weihnachtszeit.
Marianne & Paul (Circularity): Vielen Dank für die Einladung, Euch auch und bis bald!

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