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Nachhaltige IT-Kreislaufwirtschaft: Ingram Micro und die Mission für eine grünere Zukunft
Veröffentlicht am 25. Sep. 20237 min LesezeitAls führender Anbieter von Green IT und überzeugter Wegbereiter für nachhaltige Geschäftsmodelle und Kreislaufwirtschaft, laden wir richtungsweisende Unternehmen und Persönlichkeiten ein, sich mit uns zum Thema Innovation und Strategien zur Nachhaltigkeit auszutauschen. Wir möchten damit der nachhaltigen Wirtschaft und klimafreundlichen Initiativen eine Stimme verleihen und nach Nachhaltigkeit strebenden Unternehmen eine Inspirationsplattform bieten.
Anja Krabbe ist Manager Customer Care & Business Development bei Ingram Micro.
Thomas Gros (CEO/Founder von circulee): Hallo Anja, was macht Ingram Micro und wie verfolgt Ihr dieses Ziel?
Anja Krabbe: Ingram Micro ist ein globaler IT-Distributor und bietet ein umfassendes Portfolio sowie fundierte Expertise in den Bereichen Technology Solutions, Mobility, Cloud und Supply Chain Services. Weitreichende Flexibilität, tiefgreifende Marktkenntnisse und das Vertrauen eines über Jahrzehnte gewachsenen Netzwerks zeichnen Ingram Micro dabei als einen der führenden ITK-Anbieter aus.
Unser Ingram Micro Lifecycle Team bietet darüber hinaus fortschrittliche Lösungen für die Rücknahme, Aufarbeitung, Reparatur und Wiedervermarktung von Technologieprodukten. In Bezug auf Kreislaufwirtschaft bieten wir unseren Partnern ein 30jähriges Know-how über Device-as-a-Services und unterstützen dabei die Entwicklung von Prozessen vom reinen Besitz hin zur Nutzung. Diese Dienstleistungen ermöglichen es Netzbetreibern, Resellern, Unternehmenskunden und OEMs den Lebenszyklus von Technologieprodukten durch eine Reihe von umweltbewussten und rentablen Lösungen zu verlängern.
Durch unsere Funktion als kompetenter und von verschiedenen Herstellern autorisierter Reparatur- und Refurbishment-Spezialist, sind wir im Markt seit Jahren bestens vernetzt. Damit haben wir einen umfangreichen Austausch mit den verschiedenen Marktteilnehmern und können unsere Services auf die aktuellen Bedürfnisse und Anforderungen zuschneiden und unser Portfolio stets weiterentwickeln. Wir freuen uns, dass sich dadurch gute Win-Win-Situationen ergeben. Oft wissen Unternehmen gar nicht, welche Werte sie noch in ihrer vermeintlich alten Hardware haben. Einerseits könnte sie zu einem guten Kurs wiederverkauft werden und andererseits – falls keine Nachfrage vorhanden ist – werden die Rohstoffe der Industrie zurückgeführt (Urban Mining).
Thomas Gros: Wie kooperiert Ingram Micro mit ClimateTech Unternehmen und was macht Ihr anders?
Anja Krabbe: Die Verlängerung von Lebenszyklen sowie die Schaffung weiterer Nutzungsphasen von IT-Geräten ist absolut nachhaltig und ressourcensparend, da die Produktion eines neuen Gerätes stets mit mehr CO2-Emissionen verbunden ist.
Ich bin nun seit 19 Jahren in diesem Unternehmen beschäftigt und habe mit meinen Kollegen aktiv an der Entwicklung von einem reinen Reparatur Services zu Lifecycles Services gearbeitet. Wir unterstützen damit seit Jahren die Entwicklung der Nachhaltigkeit.
Seit letztem Jahr engagieren wir uns über das professionelle Netzwerk Circularity e.V., um mit deutschen Unternehmen die Kreislaufwirtschaft für consumer electronic zu analysieren. Dabei konnten wir aus verschiedenen Perspektiven einen genauen Blick auf die B2B & B2C Wertschöpfungskette werden und haben gemeinsam Ideen entwickelt, wie zirkuläres Wirtschaften für unsere Branche aussehen kann. Das ist eine sehr gute Erfahrung, da die zahlreichen Nachhaltigkeits-Verantwortlichen gute Sparring-Partner hatten und die Betrachtungsweisen ausgetauscht wurden. Zum Beispiel ist der Dialog zwischen Herstellern und Reparaturspezialisten aus reinen Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit absolut notwendig, um erfolgreich Lebenszyklen zu verlängern.
Dieser wertvolle Austausch hält bis heute an und wir stehen mit unserer Kompetenz und Erfahrung bei jeglichen Fragen mit Rat und Tat gern zur Seite. Denn nur gemeinsam können wir das große Rad der Nachhaltigkeit drehen. Und wir haben noch viel vor. Die Nutzung von Refurbished Geräten hilft allgemein Ressourcen zu sparen und führt natürlich auch zu CO2 Einsparungen. Gerade die Rohstoffe in ITK Geräten wie seltene Erden sind knapp und der Abbau ist oft umweltschädlich. Eine Vereinheitlichung der Messung von CO2-Einsparungen ist wünschenswert, ebenso eine Art DIN-Norm für Nachhaltigkeit.
Thomas Gros: Welche Rolle siehst Du „zirkuläre Geschäftsmodelle“ spielen im Kampf um nachhaltigen Planeten?
Anja Krabbe: Zirkuläre Geschäftsmodelle sind die einzig erfolgreichen in der Zukunft. In der Gesellschaft ist der Wunsch bzw. die Not nach Nachhaltigkeit angekommen, so dass Kaufentscheidungen immer stärker davon abhängen, ob das Produkt nachhaltig ist. In unserer Tech-Branche ist das absolut transparent: Kaufe ich ein neues Gerät oder spare ich lieber CO2-Emissionen ein, indem ich ein gutes gebrauchtes und obendrein günstigeres Gerät erwerbe oder auch leihe? Der Trend geht eindeutig in diese Richtung.
Entscheidend dabei ist das Angebot des Anbieters, so dass der Kunde Vertrauen gewinnt. Dabei zählt, dass die Geräte objektiven Qualitätsstufen unterliegen und natürlich auf Herz und Nieren getestet sind.
Die technischen Möglichkeiten heutzutage sind außerordentlich gründlich und werden von uns genutzt. Wir investieren in beste Technik und in die Ausbildung unseres Teams in diesen Bereichen, um stets den höchsten Standard zu liefern.
Circulee ist genau zur richtigen Zeit an den Markt gekommen, in der die Nutzer verstanden haben, dass es aus Nachhaltigkeits- und finanziellen Aspekten nicht immer ein nagelneues Gerät sein muss. Die Mission von circulee, mit diesem Angebot den Klimawandel zu bekämpfen, wird ganz bestimmt noch viele Unternehmen zum Umdenken bringen und zu Mitstreitern für eine bessere Welt gewinnen.
Thomas Gros: Welche Hürden müssen überkommen werden um das volle Potenzial der „Circular Economy“ zu schöpfen?
Anja Krabbe: Im Circularity-Umfeld träumen wir von 0%-Waste. Wenn wir alle zusammen am großen „Strang“ ziehen, bin ich optimistisch, dass diese Entwicklung zügig voranschreitet. Dafür ist es zwingend notwendig, dass sich alle Marktteilnehmer in der Mitte treffen und sich zu ihren Ideen und Strategien austauschen. Das Wettbewerbsrecht steht in diesem Punkt etwas im Weg. Dabei benötigen wir schnell ausgereifte Lösungen. Der direkte Austausch, Allianzen oder Kooperationen, wie auch der Circularity Kreis, sind dafür die besten Hilfsmittel. Die Unterstützung der Politik ist ebenfalls sehr willkommen.
Thomas Gros: Lieben Dank Anja für diese wunderbaren Einblicke und euren Beitrag zur Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in der IT. Bis ganz bald!