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Nachhaltigkeit als Unternehmensziel: Im Gespräch mit Robert Szilinski, Geschäftsführer der esentri AG

Veröffentlicht am 6. Sep. 20246 min Lesezeit
Robert Szilinski, Geschaftführer von esentri AG

Robert Szilinski, Geschaftführer von esentri AG

In einer Zeit des schnellen Wandels müssen Unternehmen nicht nur Gewinne erzielen, sondern auch Verantwortung für eine nachhaltigere Zukunft übernehmen. Genau das tut die esentri AG, ein Beratungsunternehmen, das sich auf Technologie und Nachhaltigkeit fokussiert hat.
In diesem Interview, geführt von circulee, einem Unternehmen, das sich für die Reduzierung von Elektroschrott durch hochwertige, wiederaufbereitete IT einsetzt, haben wir mit Robert Szilinski, dem Geschäftsführer von esentri, über seine Vision, persönliche Motivation und die Herausforderungen auf dem Weg zu NetZero gesprochen.
circulee: Wie genau verfolgt esentri das Ziel eine „bessere“ Welt zu schaffen?
Robert: Ich sehe hier 3 Stoßrichtungen. Erstens beginnt Veränderung immer bei uns selbst. Das heißt, dass wir für uns Ableitungen getroffen haben, wo wir als Vorbild vorangehen wollen und haben diese in konkrete Nachhaltigkeitsziele übersetzt, die wir konsequent verfolgen. Dann ist es so, dass wir sogar unsere Satzung der AG angepasst haben, um eine BCorporation zu werden - kurzum: wir haben uns verpflichtet nicht nur die Shareholder, sondern auch die Stakeholder (Gesellschaft, Umwelt) in unsere Geschäftsentscheidungen verbindlich einzubeziehen. Als BCorp haben wir uns sogar verpflichtet, uns permanent zu verbessern! Und Drittens haben wir unser Leistungsporftolio daraufhin angepasst. Wir wollen mit unseren Beratungsleistungen Unternehmen helfen, selbst nachhaltiger zu werden und dadurch unsere Erfahrung hebeln. Wenn man so will, haben wir also unseren Geschäftszweck in diese Richtung verändert.
circulee: Was treibt Dich ganz persönlich an ein solches ambitioniertes Ziel zu verfolgen?
Robert: Ich selbst habe zwei Kinder und wir leben offensichtlich in sehr turbulenten und unstetigen Zeiten. Natürlich frage ich mich, was mein Beitrag sein kann und in welcher Welt meine Kinder aufwachsen sollen. Vielleicht fragen sie mich irgendwann, „Papa, was hast du damals gemacht?“. Ich möchte ganz persönlich mit gutem Beispiel vorangehen und Technologie im Sinne der Umwelt und der Menschen zum Einsatz bringen. Zeigen, dass nachhaltiges Wirtschaften funtkioniert und Firmen resilienter macht. Das motiviert mich jeden Tag!
circulee: Aus einer Beratungs-Perspektive mit Einblick in die unterschiedlichsten Branchen und Segmente, was sind die größten Herausforderungen unserer Zukunft?
Robert: Ich glaube es ist das Thema „NetZero“ - Das Eindämmen des Klimawandels, das für alle Branchen die größte Herausforderung unserer Zeit ist. Wie kann es gelingen, die CO2 Emissionen schrittweise zu senken und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich zu sein? Geschäftsmodelle müssen sich radikal verändern. Denken wir z.B. an die Industrie: Heute werden dort Maschinen verkauft und vielleicht später recycelt. Für die Zukunft brauche ich aber zirkuläre Ansätze. Das verändert einfach alles und muss Jahre im Voraus gedacht werden. Diese Leistung gerade in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten und parallel zu einer nie dagewesenen Innovationsgeschwindigkeit zu erbringen, ist eine immense Herausforderung. Denken wir zum Beispiel dabei an die Möglichkeiten von KI. Hier braucht es eine langfristig ausgelegte Strategie mit permanentem Nachjustieren.
circulee: Was ist die #wasmorgenzaehlt Kampagne und welchen Zweck verfolgt Ihr damit?
Robert: Mit #wasmorgenzaehlt wollen wir auf 5 Themen an der Schnittstelle zwischen Nachhaltigkeit und Technologie aufmerksam machen. Die Menschen bewegen diese Fragestellungen enorm, das hören wir immer wieder. Leider werden oft die Menschen, die es betrifft, gar nicht gefragt bzw. haben sie keine Lobby. Wir möchten allen eine Stimme geben und Perspektiven übereinanderlegen. Weg von Schwarz / Weiß hin zum Dialog und zu einem Miteinander. Die vielen Einsendungen werden wir auswerten und auf einem Zukunftsforum diskutieren. Am Ende sollen die Ergebnisse auch in Interessenverbände und die Politik gegeben werden, damit wir die Möglichkeit haben, gemeinsam mehr zu erreichen.
circulee: Was würdest Du uns, dem circulee Team, mitgeben für den Kampf gegen Elektroschrott?
Robert: Ihr macht das schon richtig und gerade die IT hat mit dem Elektroschrott eine besondere Verantwortung. Hier gilt es den Druck auf die Hersteller hoch zu halten und clevere Lösungen zu finden, auch einzelne Komponenten langlebiger zu machen.
Unternehmen, die wirtschaftlichen Erfolg mit Verantwortung für die Umwelt verbinden, sind die Zukunft. Esentri zeigt, wie nachhaltiges Handeln nicht nur positive Auswirkungen hat, sondern auch andere inspiriert, diesen Weg zu gehen. Klar ist: Die Unternehmen von morgen sind diejenigen, die sich anpassen, innovativ bleiben und gemeinsam für eine bessere Welt arbeiten.