Nachhaltigkeit im Fokus: Ein Interview mit Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin des BNW

Wir freuen uns sehr Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin des Bundesverbands Nachhaltige Wirtschaft (BNW) für ein exklusives Interview begrüßen zu dürfen. Dr. Reuter, die kürzlich mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, teilt mit uns ihre richtungsweisenden Gedanken über den BNW, dessen bahnbrechende Leistungen und das wunderbare Potenzial nachhaltiger Geschäftsmodelle in der Kreislaufwirtschaft. Als Mitglied des BNW versteht sich circulee nicht nur als führender Anbieter von nachhaltiger Qualitätshardware für Unternehmen, sondern als aktiver Teil dieser wegweisenden Bewegung, die die Wirtschaft nachhaltig verändern möchte. Darum sind wir nicht nur stolz auf dieses Interview, sondern auch auf die vielen BNW-Mitglieder die wir bereits als Kunden schätzen.

Thomas Gros (CEO circulee): Katharina, wir sind ja per Du, was verfolgst Du mit dem BNW und was treibt Dich eigentlich persönlich an? Dr. Katharina Reuter (Geschäftsführerin des BNW): Der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft ist nicht nur die politische Stimme für eine nachhaltige Wirtschaft, sondern bündelt auch die jahrzehntelange Expertise seiner mehr als 650 Mitgliedsunternehmen. Im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes setzen wir uns für die sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft ein. Denn Unternehmen haben einen wahnsinnig großen Hebel, wenn es darum geht, zukunftsfähige Produkte und Geschäftsmodelle zu entwickeln. Mich persönlich treibt seit meiner Jugend an, die Welt jeden Tag ein bisschen besser zu machen. Heute bringe ich mein ganzes Herzblut dafür ein, dass die Politik endlich den Willen zum Wandel in der Wirtschaft wahrnimmt – und in mutige Nachhaltigkeitspolitik umsetzt.

Thomas Gros: Aus Deiner Sicht, wie kommen wir als Industriestandort beim Thema Nachhaltigkeit voran? (Was müssen wir verbessern / beschleunigen / anders machen)

Dr. Katharina Reuter: Die Impulse, die aus Brüssel kommen, weisen ja genau in die richtige Richtung: Massive Beschleunigung des Ausbaus der Erneuerbaren, Vorgaben für die Unternehmen in Punkto Nachhaltigkeitsreporting (CSRD), Risikomanagement in den Lieferketten und Kreislaufwirtschaft. Wenn die Wirtschaft künftig noch gute Konditionen bei Krediten und Versicherungen bekommen möchte, muss sie sich schleunigst auf die grüne Transformation einstellen. Was ich in Deutschland noch vermisse, ist, dass Umwelt- und Klimaschutz als StandortVORTEIL, als Chance für den Wirtschaftsstandort Deutschland begriffen werden. Hier sind leider bisher die Stimmen der klassischen Industrielobby zu stark verankert, die sich in ihren zögerlichen Positionen an den letzten Bremsern orientieren. Aber wir arbeiten dran!

Thomas Gros: Welches Potential haben „circular Economy“ Geschäfts-Modelle im Klima-Wandel?

Dr. Katharina Reuter: Circular Economy bietet große Chancen, um Umweltziele, Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu erreichen. Künftig wird es darum gehen, von heute noch linearen zu zirkulären Produktionsprozessen und Geschäftsmodellen zu kommen. Denn die Kreislaufwirtschaft leistet einen großen Beitrag zu Energie- und Ressourceneffizienz. Eine intelligente Kreislaufwirtschaft schließt Müll und Schadstoff¬belastungen aus, hält Produkte und Materialien möglichst lange in Nutzung und trägt zur Regenerierung der natürlichen Systeme bei. Dabei spielt das ‚Design for Circularity‘ die zentrale Rolle. Produkte sollten immer so gestaltet sein, dass sie eine möglichst lange Nutzungsdauer haben. Gleichzeitig müssen Reparierbarkeit, Modularität und Recycling-Fähigkeit gewährleisten, dass Geräte als Ganzes oder in Komponenten dem Kreislauf zurückgeführt werden können. Studien belegen, dass durch konsequent umgesetzte Kreislaufwirtschaft etwa 45 Prozent der menschengemachten CO2-Emmissionen vermieden werden können.

Thomas Gros: Welche Rolle kann gebrauchte IT-Hardware für Unternehmen im Kampf um einen nachhaltigen Planeten spielen?

Dr. Katharina Reuter: Jedes neue Produkt hat einen definierten Ressourceneinsatz, wobei im Bereich der Elektronik die Verwendung kritischer Rohstoffe eine besondere - auch soziale - Betrachtung erfordert. Damit wir die planetaren Grenzen einhalten können, ist es künftig absolut notwendig, den Ressourceneinsatz in der Produktion möglichst gering zu halten. Jedes wiederverwendete Produkt hat damit eine klar definierte Ressourceneinsparung. Unternehmen können durch den Kauf von gebrauchter Hardware nicht nur Geld sparen, sondern auch dazu beitragen, die Umweltbelastung zu reduzieren, weil die Produkte damit länger in Nutzung bleiben.

Die nachhaltige Transformation der Wirtschaft ist eine globale Herausforderung, die von Organisationen wie dem BNW und visionären Führungspersonen wie Dr. Katharina Reuter mit viel Begeisterung angegangen wird. Als Mitglied des BNW, spielt circulee eine bedeutende Rolle bei der Förderung nachhaltiger Geschäftsmodelle und der Schaffung einer lebenswerten Zukunft. Dieses Interview mit Dr. Reuter hat uns einen tiefen Einblick in die herausragende Arbeit des BNW gegeben und verdeutlicht, wie wichtig es ist, Nachhaltigkeit in der Wirtschaft zu verankern. Wir sind inspiriert von der Leidenschaft und dem Enthusiasmus, mit denen sie die Wirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit anhält und begleitet. Gemeinsam können wir eine Zukunft gestalten, die auf Nachhaltigkeit, Innovation und Verantwortung basiert.